Ramana Maharshi unter Baum mit Stock

„Es ist keine Anstrengung nötig, um das allgegenwärtige Selbst zu realisieren. Tatsächlich ist die Realisierung immer schon erfolgt. Lediglich die Illusion des Ich-Bewusstseins muss überwunden werden, um dies zu erkennen.“

Inhalt

  1. Warum ist keine Anstrenung notwendig, um das Selbst zu realisieren?
  2. Was ist damit gemeint, dass die Realisierung immer schon erfolgt ist?
  3. Warum ist das Ich-Bewusstsein eine Illusion?
  4. Warum muss diese Illusion überwunden werden?

Warum ist keine Anstrengung notwendig, um das Selbt zu realisieren?

Das Erkennen des Selbst ist kein aktiver Prozess, bei dem durch angestrengtes Nachdenken irgendeine Einsicht gewonnen wird. Tatsächlich geht es darum, genau diese Anstrengung einzustellen, um das Eintreten des Zustandes in dem das Selbst erkannt wird, zu ermöglichen. Angestrengtes Denken geht immer mit körperlicher Anspannung einher. Leichte Muskelkontraktionen, vor allem im Gesichts- und Bauchbereich, sind die körperlichen Entsprechungen von Gedanken. Je angetstrengter jemand denkt, desto angespannter wird er sein. Diese Anspannung aufzugeben, ist notwendig für die Erkenntnis des Selbst.

Was ist damit gemeint, dass die Realisierung immer schon erfolgt ist?

Das Selbst ist ewig und allgegenwärtig. Es ist der Urgrund allen Seins. Daher ist es auch zu jeder Zeit das Wesen eines jeden Einzelnen. Lediglich die Vielzahl von Gedanken sowie die Identifikation mit diesen Gedanken und dem denkenden Verstand selbst, führt dazu, dass dies überdeckt und somit nicht erkannt wird. Allein die Aufgabe von Gedanken und die Abkehr von der Identifikation mit dem denkenden Verstand ist notwendig, um diese Realität ans Tageslicht zu bringen.

Warum ist das Ich-Bewusstsein eine Illusion?

Das Ich-Bewusstsein ist deshalb eine Illusion, weil der Einzelne sich mit dem denkenden Verstand identifziert und glaubt, er sei der Ich-Gedanke und alle weiteren damit verbundenen Gedanken. Gedanken sind jedoch nur flüchtige mentale Projektionen, die rein zufällig entstehen durch äußere Einflüsse der Gegenwart und der Vergangenheit. Sie sind absolut vergänglich und haben rein garnichts zu tun mit dem, was der Einzelne tatsächlich ist. Die Identifikation mit dem Ich-Gedanken ist die Identifikation mit einem flüchtigen, vergänglichen Bild und kann dahern nur zu Unsicherheit, Angst, Leid und einem permanenten Mangelgefühl führen.

Warum muss diese Illusion überwunden werden?

Sie muss deswegen überwunden werden, weil sie zu der Erfahrung führt, ein kleiner, verlorener Punkt im Universum zu sein, der von allem anderen isoliert. d.h. in einem absoluten Sinne getrennt ist. Aus dieser Erfahrung des Getrennt-Seins heraus entsteht eine Vielzahl an Folgeproblemen, die alle in letzter Konsequenz Leid für den Einzelnen und Andere erzeugen. Nur wenn der Mensch sich als ein vergängliches mentales Objekt betrachtet, erfährt er die Angst vor dem Tod, denn dieser Gedanke wird sich irgendwann, spätestens mit dem Vergehen des Körpers, auflösen. Erkennt der Mensch das er in Wahrheit Eins ist mit dem unvergänglichen Selbst, löst sich das Leid in Wohlgefallen auf und die Angst vor dem Tod verschwindet ein für allemal.