Ramana Maharshi Portrait

„Der Einzelne leidet, weil er den Körper und den denkenden Verstand mit dem Selbst verwechselt.“

Inhalt

  1. Was ist der Körper?
  2. Was ist der Verstand?
  3. Was ist das Selbst?
  4. Warum findet hier eine Verwechslung statt?
  5. Zusammenfassung

Was ist der Körper?

Viele Menschen identifizieren sich sehr stark mit ihrem eigenen Körper und leiden an dessen vermeintlicher Unvollkommenheit. Selbst Menschen, deren Körper vom Mainstream sehr positiv bewertet wird, haben oft mit großen Selbstzweifeln zu kämpfen. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Körper im Laufe der Zeit unweigerlich degeneriert und sich irgendwann sogar vollständig auflöst. Doch die Annahme, dass du dein Körper bist, ist eine Illusion. Der Körper ist lediglich ein Medium, durch welches es dir, d.h deinem wahren Selbst, möglich ist, sich selbst zu erkennen.

Was ist der Verstand?

Der denkende Verstand ist ein Teilaspekt des Körpers, ein sechster Sinn. Er funktioniert, genau wie die anderen fünf Sinne, vollkommen von selbst. Wenn du genau hinschaust, wirst du feststellen, dass du in Wahrheit keine Kontrolle über die Aktivitäten des denkenden Verstandes hast. Frage dich nur mal, ob du dich jemals bewusst dazu entschieden hast, einen bestimmten Gedanken zu denken. Du wirst feststellen, dass Gedanken kommen und gehen, ohne dass du etwas dafür tun musst. Bedenke auch, wie sehr deine Gedanken abhängig sind, von deinem jeweiligen körperlichen Zustand. Laut Ramana Maharshi ist das Ziel jeglicher spiritueller Praxis, die Erkenntnis des eigenen Selbst, welches nicht identisch ist mit dem Körper und dem Verstand, sondern in seiner ganzen Fülle hervortritt, sobald der Einzelne die Identifikation mit dem Körper und dem Verstand aufgegeben hat.

Was ist das Selbst?

Ramana Maharshi spricht vom Selbst als einem die gesamte Wirklichkeit durchdringenden grundlegenden Prinzip. Auch der Begriff Gott, der dem allgemeinen Sprachgebrauch entlehnt ist, wird von Ramana Maharshi gelegentlich verwendet. In der Philosophie spricht man häufig vom Sein. Letzten Endes handelt es sich bei all diesen Begriffen nur um Worte. Das Entscheidende ist die Erkenntnis, der sich hinter den Worten verbergenden allgegenwärtigen einen Wirklichkeit. Das Selbst ist ewig, unvergänglich, allgegenwärtig und durchdringt alles, was existiert. Nichts existiert unabhängig oder jenseits des Selbst. Darum ist das Selbst das eigentliche Wesen, d.h. die Essenz von allem, was existiert, also auch des Menschen. Sich dessen gewahr zu werden, ist Sinn und Zweck spiritueller Praxis.