Inhalt
- Ramana Maharshis Methode der Selbsterkundung mit Hilfe der Frage „Wer bin Ich?“
- Das Ende des Leidens
- Der Zustand der Glückseligkeit
Ramana Maharshis Methode der Selbsterkundung mit Hilfe der Frage „Wer bin Ich?“
Um zur Erkenntnis des Selbst zu gelangen, empfiehlt Ramana Maharshi in der Regel die Atma-Vichara-Methode, die Selbsterkundung mit Hilfe der Frage „Wer bin Ich?“. Dabei geht es natürlich nicht darum, sich selbst über bestimmte äußere Merkmale oder Eigenschaften (Name, Geschlecht, Beruf, Besitz etc.) zu definieren, sonden gerade darum, zu erkennen, dass diese Bestimmung des Selbst einer weitergehenden Überprüfung nicht standhält. Bei genauem Hinsehen sind all diese Dinge nämlich oberflächlich, künstlich, willkürlich, zufällig und vor allem vergänglich. Vielmehr geht es darum zu erkennen, dass sich diese Dinge alle nur als Gedanken im subjektiven Bewusstsein des Einzelnen vor dem Hintergrund eines tieferen Selbst abspielen, auf dessen Oberfläche diese kommen und gehen wie Wellen auf dem Meer.
Das Ende des Leidens
Das Leiden beginnt in dem Moment, in dem sich die jeweilige Person mit diesen Gedanken identifziert. Anstatt sich als das ewige Selbst zu begreifen, dass sie tatsächlich ist, hält sie sich für ein sehr begrenztes Konstrukt aus Gedanken, das in seiner Form und in der Bewertung durch sich selbst und andere ständiger Veränderung unterworfen ist. Zudem empfindet es aufgrund seiner fragmentarischen Natur, seines Unvollständig-Seins, einen permanenten Mangel und ist immer auf der Suche nach irgendetwas, meist ohne genau zu wissen, was es eigentlich sucht. Dauerhaften inneren Frieden zu finden, ist in diesem Zustand unmöglich. Hinzu kommt das Leid an der Vergänglichkeit des eigenen, flüchtigen Selbst, welches permanenter Veränderung und schließlich dem Tod unterworfen ist.
Der Zustand der Glückseligkeit
Wenn durch die Anwendung der Selbsterkundung mit Hilfe der Frage „Wer bin Ich?“ sämtliche Gedanken, mit denen man verbunden war, als illusorisch erkannt wurden, löst sich das Selbst von diesen Gedanken und was zurückbleibt ist das Selbst, welches rein, frei und ungetrübt von Gedanken seine Einheit mit Allem erkennt und so Glückseligkeit sich einstellen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieser Zustand nicht aktiv herbeigeführt werden kann. Es geht hier nicht darum, sich zu seinem wahren Selbst hochzuarbeiten. Nötig ist allein die Abkehr von der Identifikation des Selbst mit Gedanken, allen voran mit dem Ich-Gedanken, was Ramana die Aufgabe bzw. Auflösung des Ich-Bewussteins oder des denkenden Verstandes nennt. Das Selbst ist schon da, es wird lediglich von Gedanken und der Identifikation mit diesen Gedanken verdeckt. Dies aufzugeben und in die Glückseligkeit des Selbst einzutauchen ist Sinn und Zweck der von Ramana Maharshi Methode der Selbsterkundung mit Hilfe der Frage „Wer bin Ich?“.